Ein gezeichnetes Leben

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Eventdetails
Jüdisches Museum (Villa Heimann-Rosenthal)
Di. 28.Mai 2024, 19:30 - 22:30 Uhr

Barbara Yelin liest aus ‚Emmie Arbel. Die Farbe der Erinnerung‘
Anschließend im Gespräch mit Frauke Kühn (Literaturhaus Vorarlberg) und Anika Reichwald (Jüdisches Museum Hohenems)

 

Fotografien, verschwommene innere Bilder, Dunkelheit. Die Erinnerungen von Emmie Arbel, die 1937 in Den Haag geboren wurde, nehmen verschiedene Formen an. 1942 wird sie zusammen mit ihren beiden Brüdern, Eltern und Großeltern von den Nazis deportiert. Nur sie und ihre Brüder überleben die Konzentrationslager Ravensbrück und Bergen Belsen. Die Geschwister werden nach dem Krieg von einer Pflegefamilie in den Niederlanden aufgenommen, mit der sie 1949 nach Israel auswandern. Die mehrfach ausgezeichnete deutsche Comic-Zeichnerin Barbara Yelin erzählt in ihrer aktuellen Graphic Novel „Emmie Arbel. Die Farbe der Erinnerung“ die Lebensgeschichte der Zeitzeugin. Am Donnerstag, 2. Mai 2024 um 19:30 Uhr liest Barbara Yelin auf Einladung des Jüdischen Museums Hohenems und des Literaturhauses Vorarlberg aus ihrem aktuellen Werk und gibt dabei auch Einblick ihre künstlerische Arbeit.

 

Mehr als Worte allein es könnten

Ausgehend von jahrelangen intensiven Gesprächen mit Emmie Arbel webt Barbara Yelin durch das kluge Zusammenspiel von Sprache und Bild verschiedene Text- und Zeitebenen in ihre Erzählung ein. Dabei fächert sie mit sensiblem Strich und einem sorgsamen Farbspiel in über 900 Bildern nicht nur die Schattierungsnuancen von Erinnerungen auf, sondern schafft gleichzeitig große Intimität und eine respektvolle Annährung an die erlebten Traumata der Schoa-Überlebenden. Dabei weiß die Autorin auf eindrucksvolle Weise die Möglichkeiten der Graphic Novel sichtbar zu machen, die durch ihr Zusammenwirken von Sprache und Bild mehr erzählt, als Worte allein es könnten. Barbara Yelin hat mit ihrer Graphic Novel nicht nur eindringliche Erinnerungsliteratur, sondern zugleich eine Reflexion über das Erinnern selbst geschaffen.

Veranstaltungsort

Jüdisches Museum (Villa Heimann-Rosenthal)