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Schwefelbad mit Schwefelbrunnen, Hohenems

Wo heute nur die Grundmauern zu sehen sind, befand sich einst das Badeschloss der Hohenemser Grafen, ein bekanntes Heilbad.

Schon im 15. Jahrhundert nutzte man die Wirkung des an Schwefel und Alkalien reichen Wassers zu Heilzwecken, z.B. gegen Gicht, Rheuma und Hautleiden. Alte Badebücher und andere Quellen legen davon Zeugnis ab. 1616 war in Johann Georg Schlehs „Emser Chronik“ überdies zu lesen, das Wasser „mache erkaltete, träge, verdroßne Weiber wieder lustig und gayl“, und versprach Kindersegen nach dem Badebesuch.

Der Badebetrieb wurde erst 1965 eingestellt, viele Jahre nachdem er in ein bescheidenes Gebäude verlegt wurde. Nur der Brunnen neben der Kapelle der Hl. Dreifaltigkeit ist bis heute erhalten.

Schon im Jahr 1800 hatte die jüdische Familie Levi-Löwengard das gräfliche Bad erworben und 1815 eine der ersten Baumwollspinnereien des Landes eingerichtet. Das Badeschloss wurde schrittweise zur Fabrik umgewandelt. 1841 wurde sie an die Hohenemser Brüder Philipp und Josef Rosenthal verkauft. Damit begann die Geschichte des erfolgreichsten Hohenemser Industriebetriebes im 19. Jahrhundert.